Ja, ein Pflichtenheft muss sein.
Was ist denn ein Pflichtenheft genau ?
Ein Pflichtenheft ist ein detailliertes Dokument, das im Rahmen eines Projekts, wie der Entwicklung eines E-Commerce-Shops, erstellt wird. Es beschreibt die technischen und funktionalen Anforderungen sowie die spezifischen Leistungen, die vom Auftragnehmer erbracht werden müssen. Im Gegensatz zum Lastenheft, das die allgemeinen Anforderungen und Wünsche des Auftraggebers an das Projekt zusammenfasst, legt das Pflichtenheft fest, wie diese Anforderungen umgesetzt werden sollen.
Erstellung eines Pflichtenhefts für einen E-Commerce-Shop
1. Einführung und Projektübersicht: In diesem Abschnitt wird das Projekt kurz beschrieben, einschließlich des Ziels, einen E-Commerce-Shop zu erstellen. Es können der Projektumfang, die Ziele und die Hintergründe des Projekts aufgeführt werden.
2. Technische Anforderungen: Hier werden die technischen Spezifikationen detailliert beschrieben, wie z.B. die zu verwendenden Technologien, Softwareversionen, Hardware-Anforderungen und Sicherheitsanforderungen. Beispielsweise kann festgelegt werden, dass der Shop auf einem CMS wie Shopify oder WooCommerce basieren soll, mit bestimmten Zahlungsgateways kompatibel sein muss und responsive Design unterstützen muss.
3. Funktionale Anforderungen: Dieser Abschnitt listet die spezifischen Funktionen auf, die der E-Commerce-Shop unterstützen muss, wie z.B. Produktkatalogmanagement, Warenkorbsystem, Kundenkonten, Bestellprozess, Zahlungsabwicklung, Suchfunktionen, Filteroptionen und Kundenbewertungen.
4. Design- und Benutzererfahrung: Hier werden die Designanforderungen und Richtlinien für die Benutzererfahrung definiert, einschließlich Layouts, Farbschemata, Schriftarten und Interaktionsprinzipien. Es kann auch die Notwendigkeit einer einfachen Navigation, einer klaren Call-to-Action und einer mobilen Optimierung betont werden.
5. Integration und Schnittstellen: In diesem Teil werden alle erforderlichen Integrationen mit Drittanbieter-Systemen oder internen Systemen beschrieben, wie z.B. ERP-Systeme, CRM-Software, E-Mail-Marketing-Tools und soziale Netzwerke.
6. Sicherheit und Compliance: Die Anforderungen an die Datensicherheit, den Datenschutz (z.B. GDPR-Konformität) und andere rechtliche Aspekte werden hier spezifiziert.
7. Test- und Abnahmekriterien: Die Kriterien, nach denen der fertige Shop getestet und vom Auftraggeber abgenommen wird, einschließlich Leistungstests, Sicherheitstests und Usability-Tests.
8. Zeitplan und Meilensteine: Ein detaillierter Zeitplan des Projekts, einschließlich wichtiger Meilensteine, Liefertermine und Fristen.
9. Budget und Kosten: Eine Übersicht über die geschätzten Kosten für die Entwicklung des E-Commerce-Shops, einschließlich aller Posten für Design, Entwicklung, Integration und Testing.
Beispiel
Angenommen, ein Unternehmen möchte einen E-Commerce-Shop für handgefertigte Schmuckstücke erstellen. Das Pflichtenheft könnte spezifizieren:
- Technische Anforderungen: Der Shop soll auf WooCommerce basieren, mit einem benutzerdefinierten Theme, das responsive ist und auf allen Geräten gut aussieht. Er muss mit PayPal und Stripe für Zahlungen integriert werden können.
- Funktionale Anforderungen: Der Shop muss ein benutzerfreundliches Backend für das Produktmanagement bieten, Rabattcodes unterstützen, und eine Funktion für Kundenbewertungen beinhalten.
- Design- und Benutzererfahrung: Das Design soll modern und minimalistisch sein, mit einem Fokus auf Produktbilder. Die Navigation muss einfach und intuitiv sein, mit einer leistungsstarken Suchfunktion.
- Integration und Schnittstellen: Der Shop muss eine Schnittstelle zu einem bestehenden Lagerverwaltungssystem haben und in der Lage sein, Bestellungen direkt an dieses System zu senden.
Das Pflichtenheft wird in enger Zusammenarbeit zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer entwickelt, um sicherzustellen, dass alle Anforderungen genau verstanden und vereinbart sind, bevor mit der Entwicklung begonnen wird.