Ich hab mir den Retro-Webshop gegönnt und fühl mich wie mit Tamagotchi in der einen und 56k-Modem in der anderen Hand. Komm mit – wir schauen, was damals mega modern war, wo heute niemand mehr die Augenbraue hochzieht und welche Lektionen dein Shop jetzt gebrauchen kann.
Warum mich der Retro-Shop sofort abgeholt hat
Er ist frech. Er ist laut. Er ist ehrlich oldschool. Farben so knallig wie Lipgloss „Kirsche“, Buttons mit ordentlich Schlagschatten, Schriften, die aussehen, als hätten sie die Mathestunde geschwänzt. Genau diese Attitüde macht Spaß – und verrät uns, wie Webdesign damals gedacht wurde: „Auffallen zuerst, Ordnung später“.
Und ja, ich bin eine junge Frau mit einer Schwäche für Nostalgie. Aber ich mag auch Ergebnisse. Also erzähl ich dir, was hinter dem Look steckt – und wie du die guten Vibes ohne die alten Pain Points in deinen heutigen Shop bringst.
Was in den 90ern im Webdesign „modern“ war
Typische Design-Moves
- Tabellen-Layouts für Spalten und Karten – semantisch meh, visuell damals „wow“
- Framesets mit scrollbaren Teilfenstern, oft inklusive „Navigation links, Content rechts“
- GIF-Animations-Feuerwerk für Pfeile, „Neu!“-Sticker und natürlich Under-Construction-Schilder
- Besucherzähler, Gästebuch, „Award-Badges“ von irgendwem
- Java-Applets und später Flash-Intros als „Eingangstür“
- Blinkende Banner und Marquee-Texte – subtil war anders
Technik & Browser-Realität
- HTML 3.x/4.01 als Basis, Inline-Styles üblich
- CSS erst zaghaft und inkonsistent in Browsern
- DHTML als Buzzword: JavaScript + HTML für „interaktiv“
- Netscape 4 vs. Internet Explorer 4/5, Rendering-Safari inklusive
- Bildschirmbreiten 640/800 px, starre Pixel-Layouts
- 56k-Modem, also harte Ladezeit-Limits und Bild-Diäten
Wenn du Lust auf einen kurzen Faktencheck hast: SELFHTML erklärt die Wurzeln von HTML super zugänglich, und Heise hat einen richtig schönen Rückblick auf die ersten Webjahre. Lies mal hier rein:
SELFHTML: Entstehung & Entwicklung von HTML und Heise: Wie das World Wide Web entstand.
E-Commerce damals: „Bitte per Nachnahme“
Die ersten Shops waren mutige Experimente. Produktlisten als Tabellen, Preise hart im HTML, Formulare mit Feldreihenfolge wie ein Behördenflur. Bezahlarten? Rechnung, Vorkasse, Nachnahme. SSL gab’s, klar, aber nicht jedes Projekt war sauber konfiguriert. Und rechtliche Seiten waren oft… minimalistisch.
Marketing war wild: Link-Tausch, Webringe, Bannerfarmen. SEO bedeutet häufig „Meta Keywords, Baby“. Kundendialog? Newsletter ohne Segmentierung, CRM war eher eine Excel-Datei als ein System.
Heute: Mobile-first, „Trust-first“ und Daten statt Bauchgefühl
- Design: Responsive Grids mit CSS Grid/Flexbox, variable Fonts, Dark Mode, klare Hierarchien
- UX: Microcopy, Vertrauenstrigger, Reibungsvermeidung im Checkout, Wallet-Pays
- Tech: Headless/Composable, API-First, CDNs, Bildoptimierung, Edge-Caching
- Data: Events, Kohorten, Experimentplattformen, serverseitiges Tracking wo sinnvoll
- Policy: DSGVO-Sauberkeit, Consent-Management, transparente Kommunikation
- Qualität: Accessibility by default, Performance-Budgets, Testing-Kultur
Design-Paradigmen im Vergleich
| Kriterium | 90er Webshop | Moderner Webshop |
|---|---|---|
| Layout | Tabellen, Frames, starre Breiten | CSS Grid/Flexbox, fluid, Container-Queries |
| Typo | Pixel-Fonts, kaum Systematik | Variable Fonts, gute Lesbarkeit, Skalierung |
| Navigation | Frames, Bild-Buttons | Klar strukturierte IA, Mega-Menus, Suche mit Autosuggest |
| Medien | GIFs, Applets/Flash | SVG, Video ohne Autoplay, AVIF/WebP |
| SEO | Meta Keywords, gegenseitige Links | Intent-Content, strukturierte Daten, interne Verlinkung |
| Zahlung | Rechnung, Vorkasse, Nachnahme | Karten, Wallets, BNPL, lokal relevante Zahlarten |
| Performance | Langsam per Modem, wenig Optimierung | Core Web Vitals, Lazy-Loading, Code-Splitting |
| Barrierefreiheit | selten Thema | WCAG-Leitlinien, Fokus-States, ARIA |
Wenn du den Begriff „DHTML“ noch aus dem Schulhof kennst: Ein kurzer, nerdiger Abriss zur Geschichte der Webstandards erklärt, was da eigentlich passierte – und warum das nicht zurückkommt:
Die sehr kurze Geschichte von Webstandards.
Retro-Look, moderne Umsetzung: so wird’s cute und klug
Style ohne Schmerz
- Nutze kräftige Farben – aber AA-Kontrast und klare Typo
- Baue „Pixel-Charme“ mit CSS-Effekten, nicht mit starren Bitmaps
- Animier dezent: CSS-Transitions statt GIF-Dauerfeuer
- Buttons großflächig, Fokus sichtbar, Hover sinnvoll
SEO damals vs. heute: vom Keyword-Karussell zur Intent-Liebe
Früher hofften wir, dass eine Handvoll Keywords und ein paar Linkpartner die Welt retten. Heute spricht dein Shop fließend Suchintention. Das heißt: Kategorien beantworten Navigationsintention, Produktseiten sind präzise und vollständig, Ratgeber helfen bei Unsicherheit, und die interne Verlinkung führt sinnvoll durch den Kaufprozess.
Strukturierte Daten machen Suchmaschinen das Leben leichter. Mit einem FAQ-Block auf Produkt- oder Kategorieseiten holst du dir mehr Fläche in den SERPs – wenn die Antworten wirklich nützen.
Security & Vertrauen: cute reicht nicht
Retro-Vibes sind toll. Aber Sicherheit ist nicht verhandelbar. Prüfe TLS-Konfiguration, halte Systeme aktuell, verwalte Berechtigungen sauber, nutze starke Passwörter und aktiviere 2FA. Sei klar bei Datenschutz, Impressum, Widerruf. Und informiere dich regelmäßig, was Best Practice ist. Ein kompakter Einstieg: BSI: Sicher online shoppen.
Was du dir heute konkret abschauen kannst
- Kante zeigen: Ein Signature-Look bleibt hängen. Setz Akzente, aber baue auf solide UX-Regeln.
- Konsequente Hierarchie: Eine laute Headline darf sein – solange die nächste Ebene ruhig führt.
- Fokus auf Checkout: Wenige Felder, klare Labels, Gastkauf, Wallet-Pays, klare Fehlertexte.
- Performance budgetieren: Visuelle Deko muss leicht sein: CSS vor JS, wenige Schriften, Bildkomprimierung.
- Barrierefreiheit: Kontraste, Fokus, Landmark-Regions, semantische HTML-Struktur.
- Testen: Hypothesen aufschreiben, Metriken definieren, schlank experimentieren.
Mini-Playbook: von Retro-Idee zum produktionsreifen Feature
1 Moodboard erstellen, 2 CSS-Theming bauen, 3 Komponenten im Storybook abprüfen, 4 Performance messen, 5 A/B-Test klein starten, 6 sauber ausrollen.
Checkliste
- Design Tokens definiert
- Kontraste und Lesbarkeit ✅
- Tab-Reihenfolge und Fokus geprüft
- Bilder responsive, modern (WebP/AVIF)
- Icon-Set konsistent
- Core Web Vitals im grünen Bereich
Dein Turn: Zeig mir deinen Retro-Move
Welche 90er-Zutat willst du in deinem Shop testen? Schreib’s in die Kommentare. Poste einen Screenshot oder einen Link zu deiner Lieblings-90er-Komponente. Frag mich nach einem Review – ich geb dir ehrliches Feedback.








Der Artikel weckt so viele Erinnerungen! Ich hatte 1999 meinen ersten Fashion-Webshop. Die Produktbilder mussten wir auf 20KB komprimieren, sonst hätte niemand die Seite geladen. Heute laden wir 4K-Videos als Produktpräsentation! Die größte Veränderung sehe ich aber im Kundenverhalten: Früher waren die Leute dankbar für jede Online-Option, heute erwarten sie Perfektion. Same-Day-Delivery, kostenloses Retournieren, 24/7 Kundenservice… Die Ansprüche sind exponentiell gestiegen. Manchmal sehne ich mich nach der Einfachheit von damals zurück, aber natürlich würde ich nie wieder tauschen wollen.
MySQL-Injections überall! Die Sicherheitslücken damals waren erschreckend. Gut, dass wir heute prepared statements haben.
Wahnsinn, wie sich alles entwickelt hat! Früher war ‚above the fold‘ heilig, heute scrollen User endlos.
Die SEO-Praktiken damals! Keyword-Stuffing und weiße Schrift auf weißem Hintergrund 🙈
Diese Diskussion ist Gold wert! Ich habe erst 2010 mit Webdesign angefangen, aber die Stories der ‚Veteranen‘ hier sind fantastisch. Was ich interessant finde: Viele Design-Prinzipien von heute gab es theoretisch schon damals, aber die Technik hat gefehlt. Responsive Design? Klar wollten das alle, aber wie bei 800×600 Pixel Standardauflösung? Progressive Enhancement war gezwungenermaßen die Norm – nicht aus Überzeugung, sondern weil die Browser so unterschiedlich waren. Heute können wir endlich umsetzen, was damals nur Träume waren.
Payment-Gateways waren der Horror! Wir mussten damals alles selbst programmieren, heute gibt’s Stripe und fertig.
OMG, die Counter! ‚Sie sind Besucher Nr. 12.345‘ 😂 Marketing war damals so anders!
Schöner Artikel! Die Zeiten mit 1024×768 als Standard-Auflösung… heute designen wir für 4K-Displays. Verrückt!
Ich arbeite seit 2001 im E-Commerce und habe die komplette Evolution miterlebt. Was viele vergessen: Die rechtlichen Rahmenbedingungen waren damals der Wild West! Keine DSGVO, kaum Verbraucherschutz, Impressumspflicht? Was ist das? Heute fluchen alle über die Regulierungen, aber sie haben das Online-Shopping sicherer gemacht. Der Trust-Faktor ist enorm gestiegen. Früher war jeder Online-Kauf ein Glücksspiel – kommt die Ware an? Ist sie wie beschrieben? Heute ist das selbstverständlich. Diese Entwicklung war mindestens genauso wichtig wie die technische.
Retro ist wieder in! Aber bitte nur das Design, nicht die Technik 😅
Die Diskussion hier ist ja der Hammer! Ich war damals noch Kind, aber meine ersten Online-Shopping-Erfahrungen waren echt abenteuerlich. Meine Eltern haben mich immer gewarnt: ‚Gib niemals deine Daten im Internet ein!‘ Heute kaufe ich alles online, von der Zahnbürste bis zum Auto. Was für eine Entwicklung! Der Artikel zeigt perfekt, wie weit wir gekommen sind. Besonders krass finde ich die Evolution der Produktpräsentation – von pixeligen 100×100 Thumbnails zu 360-Grad-Ansichten und AR. Wer hätte das damals gedacht?
Als Conversion-Optimierer wird mir beim Gedanken an 90er-Checkouts schlecht. 10 Seiten für eine Bestellung, keine Fortschrittsanzeige, kein Gast-Checkout… Heute analysieren wir jeden Klick, jede Mausbewegung. Die Abandonment-Rate lag damals sicher bei 80%+. Trotzdem: Diese Pioniere haben den Weg geebnet. Respekt!
Java-Applets für jeden Mist! Die Zeiten waren schon wild 😂
Wisst ihr noch, wie wir alle dachten, Frames wären die Zukunft? 😄 Heute shaken wir den Kopf darüber. Aber diese Zeit hat uns gelehrt, was wirklich wichtig ist: Performance, Usability und vor allem – Mobile First! Der Artikel bringt schöne Erinnerungen zurück, aber ich bin verdammt froh über moderne Entwicklungstools.
Nostalgietrip pur! Aber mal ehrlich: Die Barrierefreiheit war damals quasi nicht existent. Screenreader? Fehlanzeige. Heute ist das zum Glück Standard.
Popup-Fenster überall! Ich bekomme heute noch Albträume davon 😱
Der Artikel spricht mir aus der Seele! Besonders der Teil über die fehlende Mobile-Optimierung. Ich erinnere mich noch, wie revolutionär es war, als die ersten Shops ‚WAP-Versionen‘ anboten. Heute macht über 60% des Traffics mobil aus – unvorstellbar damals! Was mich aber wirklich fasziniert: Trotz all der technischen Limitierungen haben einige dieser 90er-Shops den Grundstein für heutige E-Commerce-Giganten gelegt. Amazon sah 1995 aus wie eine Excel-Tabelle, und heute? Mind-blowing!
Gästebücher! Wer erinnert sich noch an Gästebücher? 😂 Heute haben wir Social Media Integration, aber irgendwie waren Gästebücher persönlicher.
Ich habe 1997 meinen ersten Webshop aufgemacht – für handgemachte Seifen. Die Produktfotos waren grauenhaft (digitale Kameras waren noch Science Fiction), die Navigation ein Labyrinth, und SSL-Zertifikate? Was war das? Aber wisst ihr was? Es hat trotzdem funktioniert! Die Leute waren neugierig auf dieses ‚Internet-Shopping‘. Heute ist mein Shop technisch auf dem neuesten Stand, aber manchmal fehlt mir diese Pionierzeit. Da war jeder Kunde noch ein kleines Abenteuer, jede Bestellung ein Grund zum Feiern.
Die Ladezeiten! 56k-Modem und dann noch Bilder laden… Da konnte man erstmal Kaffee kochen gehen. Heute undenkbar!
Als UX-Designerin muss ich sagen: Die 90er waren aus heutiger Sicht ein Usability-Albtraum! Aber sie hatten auch ihren Charme. Diese wilden Farbkombinationen, die animierten Backgrounds, die MIDI-Musik beim Seitenaufruf… Es war wie der Wilde Westen des Internets. Heute haben wir klare Design-Systeme, durchdachte User Journeys und A/B-Tests für alles. Professioneller? Definitiv. Langweiliger? Manchmal schon. Ich würde mir wünschen, dass wir etwas von diesem experimentellen Geist beibehalten, während wir die technischen Standards von heute nutzen.
Framesets und Tabellen-Layouts… *schauder* 😅
Super Artikel! Erinnert mich an meine ersten Webshop-Projekte. Die Bezahlsysteme waren damals der absolute Horror – Nachnahme oder Vorkasse, mehr gab’s nicht. Heute mit PayPal, Klarna und Co. ist das Shopping-Erlebnis so viel besser. Aber wisst ihr was? Die Kunden waren damals geduldiger. Heute muss alles instant gehen, sonst sind sie weg. Das ist Fluch und Segen zugleich.
Flash-Intros! Wer vermisst sie nicht? 😂 Spaß beiseite, der Artikel bringt es auf den Punkt. Die User Experience heute ist um Welten besser.
Ich erinnere mich noch gut an meinen ersten Online-Einkauf 1999 – man musste sein Modem einwählen, die Seite brauchte gefühlt Stunden zum Laden, und dann stürzte der Browser ab! Heute beschweren wir uns, wenn eine Seite länger als 2 Sekunden lädt. Die Evolution ist schon krass. Was mich aber wirklich beeindruckt: Damals musste man noch richtig HTML können, um eine Website zu bauen. Heute kann das jeder mit Baukasten-Systemen. Einerseits super für die Demokratisierung des Webs, andererseits fehlt manchmal das tiefere Verständnis für die Technik dahinter.
Als jemand, der seit 1996 im Online-Business ist, kann ich nur sagen: Der Artikel trifft es auf den Punkt! Die 90er waren wild, aber heute haben wir definitiv die besseren Tools.
Haha, die Dancing Baby GIFs! 😄 Aber mal ehrlich: So nostalgisch das auch ist, ich bin froh, dass wir heute responsive Design haben!
Wow, dieser Artikel hat mich direkt in meine Anfangszeit zurückkatapultiert! 1998 hatte ich meinen ersten Online-Shop mit blinkenden GIFs und Framesets aufgesetzt. Die Ladezeiten waren der Horror, aber wir waren trotzdem stolz wie Bolle. Was mir heute am meisten fehlt? Die Experimentierfreude von damals! Jeder hat wild drauflos gebaut, ohne sich Gedanken über SEO oder Conversion-Rates zu machen. Klar, vieles war technisch grauenhaft, aber diese kreative Anarchie hatte auch was. Heute ist alles durchoptimiert – funktioniert besser, keine Frage, aber manchmal vermisse ich diesen digitalen Wilden Westen.